Hirschlausfliege – die fliegende Zecke

Hunde leiden in der schönen Sommerzeit häufig unter Zecken, Grasmilben, Bremsen und anderen Plagegeistern. Ein weiterer Schmarotzer ist dagegen weitaus unbekannt: DIE HIRSCHLAUSFLIEGE!

Die Hirschlausfliege sucht hauptsächlich in der Zeit von Juli bis Oktober nicht nur Wildtiere auf, sondern befällt auch Menschen, Pferde, Katzen und Hunde.

Oft fürchten wir Zecken so sehr, dabei sollte die Hirschlausfliege nicht unterschätzt werden. Denn wie alle Blutsauger ist auch dieses Insekt Überträger von gefürchteten Bakterien und möglichen Krankheiten (Bakterium Bartonella Schoenbuchensis).

Diese kleinen Biester sind bis zu 7 mm groß und attackieren ihre Opfer geradezu. Umfliegt die Hirschlausfliege deinen Vierbeiner, wird sie sich häufig unter dem Bauch, auf den Innenschenkeln und im Afterbereich niederlassen. Nach der Landung auf ihrem Wirt verliert sie ihre Flügel und sucht sich relativ schnell eine geeignete Bissstelle. Dabei krallt sie sich mit ihren sehr stabilen Beinchen fest und macht sich ganz flachgedrückt ans Werk.

Ein typisches Anzeichen dafür, dass dein Liebling befallen ist, ist das plötzliche panische Beißen und Kratzen. Ein Biss der Hirschlausfliege ist super schmerzhaft und leider bringt das häufige Kratzen oder Nagen an der Bissstelle keine Linderung.

Der Biss einer Hirschlausfliege dauert etwa 15 bis 20 Minuten. Dabei kann das kleine Biest mehrfach zubeißen. Wenn diese Parasiten einen Wirt gefunden haben, können sie sich bis zu 13 Monaten einnisten und bringen dann dort ihre Nachkommen zur Welt.

Die Stelle, an der die Hirschlausfliege zugebissen hat, schwillt an, ähnelt einem Bluterguss und ist auch genauso schmerzhaft. Aber leider können noch schwerwiegendere Folgen auftreten wie Hautausschläge in Form von Pusteln und Ödemen oder Eiterungen und Fieber.

Der Abbauprozess des Giftes dauert einige Tage, da es über die Lymphdrüsen ausgeschieden werden muss.

Solltest du den Plagegeist im Fell deines Hundes entdecken, entferne den Parasiten bitte sofort. Es kann auch helfen, deinen pelzigen Freund zu baden und den Schmarotzer aus dem Fell zu spülen. Um den Schmerz und Juckreiz zu lindern, kannst du die betroffene Stelle kühlen.

In hartnäckigen Fällen suche bitte einen Tierarzt auf und lass abklären, ob eine medikamentöse Behandlung wichtig oder notwendig wäre und was du deinem Vierbeiner noch Gutes tun könntest.

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